FPGA Multicore Emulation

FPGA-Echtzeit-Mikroprozessor-Simulationsplattform

Das Wichtigste auf einen Blick

Hitex hat es Infineon ermöglicht, die Entwicklung seiner AURIX-Multicore-32-Bit-Mikrocontroller-Architektur (MCU) durch die Entwicklung einer vollständigen FPGA-Echtzeit-Mikroprozessor-Simulationsplattform, Meridian, voranzutreiben.

Das Projekt wurde von Hitex UK realisiert.

Diese Multicore-Architektur bildet die Grundlage für Infineons MCU-Familie der nächsten Generation für Antriebsstrang- und Sicherheitsanwendungen im Automobil. Die Multicore-Architektur verfügt über bis zu drei Prozessorkerne zur Verteilung der Anwendungslast, beinhaltet Lockstep-Kerne und enthält weiter verbesserte Sicherheitsmechanismen zur Unterstützung von Anwendungen bis ISO 26262 ASIL-D.

Das Unlösbare lösen

Traditionell war es erst möglich, den Debugger zu entwickeln, nachdem das Silizium verfügbar war, aber ohne den Debugger war es nicht möglich, die Debug-Schnittstelle zu testen. Die Meridian-Mikroprozessor-Simulatorplattform ermöglichte einen neuen Ansatz für das Debugging: Während das Debugging bisher erst möglich war, wenn das Silizium zur Verfügung stand, wurde der Hitex HiTOP-Debugger mit Hilfe der FPGA-Multicore-Simulation entwickelt, bevor das reale Silizium eintraf. Zum Beispiel gibt es in einem Single-Core-System normalerweise nur eine Entität, die über eine JTAG-Verbindung gedebuggt werden muss. Die Meridian-Plattform unterstützt jedoch auch Multicore-Konfigurationen, so dass jeder JTAG-Befehl auch den Zielkern angeben muss, was einiges an Routing und Arbitrierung erfordert. Der Debugger muss in der Lage sein, sich mit dem zu testenden Core zu verbinden und zwischen ihnen zu unterscheiden.

Diese ersten Versionen von Multicore-Compilern und Debuggern für Multicore-Anwendungen stehen Partnern zur Evaluierung zur Verfügung.

Sicherheit geht vor

Ein wichtiger Teil der Strategie von Infineon bei Mikrocontrollern für Automobile ist die Integration erweiterter Funktionen, die für sicherheitskritische Systeme erforderlich sind, wie z.B. ECC für interne Busse und RAM sowie neue IP-Blöcke zur Überwachung von Buszugriffen, Speicherverletzungen usw. Das Meridian-Board verfügt über Testfähigkeiten. Dazu gehört auch ein intelligenter Watchdog-Baustein, dem CIC61508 Safety Monitor, so dass die dedizierte Sicherheits-IP (Hardware und Software) demonstriert und entwickelt werden kann, bevor das reale Silizium verfügbar ist. Bei etwas so Wertvollem wie der IP eines kompletten Mikrocontrollers war es notwendig, das FPGA-Image vor Reverse Engineering zu schützen. Das bedeutet, dass jedes Bild, das auf einer einfachen SD-Karte gespeichert wird, mit einem AES-128-Bit-Verschlüsselungsschlüssel verschlüsselt wird; ein passender Schlüssel wird als einmalige programmierbare Operation in das FPGA injiziert.

Was kommt als nächstes?

Hitex und Infineon untersuchen weiterhin die Vorteile der Meridian-Plattform, die bereits in EU-finanzierten Forschungsprojekten zu neuen sicherheitskritischen Architekturen und Leistungssteuerungssystemen eingesetzt wird. Der Ansatz ergänzt andere softwarebasierte Simulationswerkzeuge und bietet Infineon eine generische Plattform für die weitere Abstimmung und das Experimentieren mit zukünftigen Architekturen, alles mit dem Ziel, die Leistung zu maximieren und Architekturen zu entwickeln, die von Anfang an richtig sind.